No bolt left unturned.

Kategorie: Film

Movie Day: Watchmen

Whoa…bei dem habe ich mir auch lange Zeit gelassen – und das nicht, weil er bummelige drei Stunden geht. Meine erste Begegnung mit den Watchmen dürfte Anfang der 90er gewesen sein, als Simon die Comics gelesen hat. Besonders die Figur des Rorschach fand ich damals schon faszinierend.

Der Film selbst wirkte auf mich ein wenig wie „Kick-Ass für Erwachsene“: Ganz normale“ Menschen, die Superhelden spielen. Aber im Vergleich zur humorvoll-abgedrehten Taucheranzug-Prügelei ist Watchmen geradezu verstörend und dystopisch. Hier hat jeder seine Leichen im Keller; die gezeigte Gewalt ist nicht satirisch überzogen, sondern wirkt grausam realistisch (zumindest solange sich nicht Superhelden untereinander beharken).

Für jeden, der etwas für Comics und Superhelden übrig hat, eine klare Empfehlung. Man braucht nur Sitzfleisch…

Movie Day: Shadow Of The Vampire

Diesen Film hatte ich mir schon lange vorgenommen. Neben der faszinierenden Idee, der Nosferatu-Darsteller Max Schreck wäre vielleicht in Wahrheit doch kein Schauspieler, sondern wirklich ein Vampir gewesen, finde ich auch die Besetzung großartig. John Malkovich, Willem Dafoe, Cary Elwes, Eddie Izzard – und Udo Kier.  Das Spiel Dafoes hat ihm für diesen Film nicht nur eine Oscar-Nominierung eingebracht, sondern letztendlich auch die Rolle des Norman Osborn/Green Goblin in Spiderman.

Natürlich hängt ein großer Teil des Films an der irre-unberechenbaren Darstellung von Max Schreck, sehr viel Atmosphäre verdankt Shadow Of The Vampire allerdings auch dem herrlichen Zusammenspiel von Malkovich und Kier, die sich im Laufe des Filmes permanent kleine Streitereien liefern – und zwar, wie es sich gehört, mit breitestem deutschen Akzent.

Etwas irritiert hat mich die Besetzung von Cary Elwes als flamboyanten Kameramann Fritz Arno Wagner, weil ich ihn seit „“Helden in Strumpfhosen“ einfach nicht mehr ernstnehmen kann – und das ist fast achtzehn Jahre her. (Achtzehn Jahre! Oh weia! Ich. bin. so. alt.)

Was mich als Lübecker natürlich auch etwas stört: Man hat den Film leider nicht an den originalen Schauplätzen – u. a. Lübeck – gedreht. Das wäre noch die Sahne auf dem Kuchen gewesen.

Ansonsten, wie bereits vorhin erwähnt, großartiger Film, der permanent zwischen satirisch und verstörend hin und her pendelt. Ich kann ihn jedem ernsthaften Cineasten nur empfehlen.