No bolt left unturned.

Kategorie: Auto + Motorrad (Seite 1 von 4)

Lager-Wirtschaft

Schon beim Kauf des Biests war mir bewusst, dass es ein bisschen was zu basteln gäbe. Das wahre Ausmaß des Wartungsstaus habe ich dann aber doch unterschätzt.

Ob festgegammelte Bremszangen, ölverkohlte Ventildeckel oder schlampig durchgeführte Elektrikarbeiten … mittlerweile kenne ich so ziemlich jede Ecke des weitläufigen Autos.

Als ganz besonders nervig erweist sich die Kaskadierung der Probleme. Eine undichte Wasserpumpe endete über mehrere Schritte in einem deutlich zu geringen Öldruck (diese Verkettung dämlicher Umstände verarbeite ich vielleicht noch mal in einem späteren Artikel).

Aufgrund der bisweilen doch längeren Lieferzeiten kommt es bei anstehenden Arbeiten dann auch noch häufig zu einem Phänomen, das der Amerikaner „scope creep“ nennt: „Wenn ich das eh schon alles auseinander nehme, kann ich doch auch gleich noch X wechseln.“
Passend dazu stellt man dann beim Arbeiten fest, dass man leider Teil Y ganz vergessen hat, das entweder auch schon starken Verschleiß aufweist oder man hat es beim Zerlegen einfach kaputtgemacht.

Der letzte große Eingriff begann so: In einigen Kurven gab irgendetwas im Antriebsstrang ebenso schwer definier- wie lokalisierbare Geräusche von sich. Eine Zeitlang war es weg, dann kehrte es plötzlich mit Kreischen und Zähneklappern zurück. Verdächtigt habe ich zuerst das Verteilergetriebe (da steckte nämlich ein neuer Stellsensor drin), dann die Bremse (da hatte schon mal was geschliffen). Ich war mir jedenfalls einig, dass das Geräusch eher Mitte-Hinten verortet war.

Aufgebockt, zufällig am Rad gerüttelt … oh. Mächtig Spiel am Radlager vorne rechts und entsprechende Geräusche. So konnte man auf jeden Fall keinen Meter mehr auf der Straße fahren.

Und irgendwie ging es von da an rapide bergab. Trotz sofortiger Bestellung ließ das Lager doch einige Zeit auf sich warten. Dann war es natürlich zu dieser Zeit noch bitterkalt abends. Nirgends ließ sich eine passende Nuss für die Achswellenmutter finden; musste also auch bestellt werden. Nabe festgerostet. Hammer zu klein. Kein passender Meißel. Halter für das ABS-Sensorkabel abgebrochen und im Querlenker steckengeblieben. Stichwort Querlenker: Die Traggelenke vorne entpuppten sich bei der Gelegenheit auch gleich als am Ende ihrer Lebensdauer.
Alles zusammengebaut, Kabel vergessen. Alles auseinandergebaut, Kabel wieder eingefädelt. Alles zusammengebaut, Schraube klemmt am verbogenen Spritzschutz. Alles auseinandergebaut, Spritzschutz gerichtet. Alles zusammengebaut.

Und das war jetzt nur vorne rechts.

Mit etwas mehr Vorlauf konnte ich dann auch die Teile für die restlichen Lager (auch Hinterachse) zusammentragen. Lustigerweise haben mich die meisten Probleme der rechten Seite auch auf der linken Seite vollkommen überrascht … zuzüglich eines fiesen Schnitts in den Daumen („Hm, eigentlich sollte ich mal Handschuhe anz….aaaaargh!“).

An der Hinterachse kam dann der Rest dazu, der vorne einfach nicht schiefgehen konnte. Extrem wehrhafte Steckachsen, die sich dank der ESP-Sensoren nicht weit genug einschieben ließen, um die C-Clips am Ende herausziehen zu können. Klemmende Lager beim Aus- und beim Einbau. Glanzleistung: Um das Getriebe auf Neutral stellen zu können, musste der Schlüssel stecken. Prompt war am Ende des Schraubertages die Batterie alle. Danach fiel mir dann ein, dass ich ja auch das Verteilergetriebe neutral schalten kann.

Ende vom Lied: Immer noch ein leichtes Mahlgeräusch im Antriebsstrang (bleiben eigentlich nur noch die Kreuzgelenke), aber durch die neuen Lager 10% weniger Verbrauch. Anscheinend haben durch die Raus- und Reinklopperei der Steckachsen die Diff-Lager gelitten, denn das Axialspiel der Hinterachse ist mehr (und lauter) geworden. Tenor im Netz allerdings: ist normal.

Vor einem Tausch der Lager schrecke ich noch zurück, weil dafür der Diff-Korb neu ausdistanziert werden müsste. Solange es jetzt nicht schlimmer wird, warte ich lieber drauf, dass das Sperr-Diff irgendwann die Grätsche macht und ich dann sowieso ein TrueTrac einbauen kann/muss.

Als nächstes auf dem Programm stehen erstmal:

  • Check und Tausch Airbagsensor
  • Öl- und Filterwechsel Automatikgetriebe inklusive Austausch aller Schaltventile und Sensoren (Fehler Öldruck im Fehlerspeicher – wahrscheinlich der Grund für den Schaltschlag P-1/R und 1-2)
  • Abbau/Reinigung Ansaugbrücke inklusive Tausch Klopfsensoren und Öldruckgeber (Vermutete Quelle für Ölverlust und falsche Anzeige des Öldruckmessers)
  • Erneute Demontage und peniblere Abdichtung der Ölwanne
  • Tausch Kurbelwellendichtung vorne, Tausch Servopumpe (Ölverlust, Servopumpen-Jaulen)
  • Revision Vorderachse (Traggelenke, Gummilager, Spurstangen, Stoßdämpfer)
  • Check Klimaanlage

Irgendwas ist immer…

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Den allgemeinen Konsens, ein neueres Auto wäre ein Garant für sorgenfreieres Leben, hatte ich schon vor Jahren berechtigten Zweifeln anheimfallen lassen.

Natürlich, auf der Komfortseite hat sich einiges getan. Wo ich früher einen rauhen, lauten (immerhin) Turbodiesel per Handschaltung befehligte, beim Radio die Wahl zwischen Rauschen und Welle Nord hatte, die Lüftung mir jedesmal undefinierbare Krümel ins Gesicht blies und die Mechanik alle 7500 Kilometer nach neuem Öl und Filter rief, da sitze ich heute klimaautomatisiert, wähle nach Belieben aus einer dynamisch aktualisierten Senderliste, lasse die computergesteuerte Automatik den korrekten Gang wählen und wenn neues Öl fällig sein sollte, meldet sich das Fahrzeug tatsächlich selbst.

Ich wäre der letzte, der sich über solche hilfreichen Handreichungen beschwert, dennoch ziehe ich mittlerweile die Erkenntnis, dass diese Vorteile mit Demut erkauft werden müssen.

Demut darüber, dass ich hilflos aufgeschmissen bin, wenn die Klimaautomatik den Dienst verweigert, weil man a) einem bockigen Computer nicht einfach einen trockenen Klaps verpassen kann und b) zum hypothetischen Klapsen erstmal durch Schichten und Aberschichten von Abdeckungen und Dämmmaterial wühlen muss.

Demut darüber, dass eine dynamische Senderliste nur mehr Möglichkeiten bietet, denselben glattgelutschten Formatmist auf mehreren Sendern erdulden zu müssen.

Demut darüber, dass seltenere Servicetermine zwar oberflächlich Geld sparen könnten (es werden schließlich weniger Öl und Filter benötigt), diese Einsparung aber für teurere Materialien und mehr Arbeitswerte aufgefressen wird, weil sich die Mechaniker auch erstmal durch Schichten und Aberschichten von Abdeckungen und Dämmmaterial wühlen müssen.

Der Demut der kapriziösen Kraftübertragung versuche ich gerade, aus dem Weg zu gehen. Da muss ich jetzt etwas ausholen: In einem Technologietransfer hat BMW in den 90er Jahren Dieselmotoren bei GM (sprich Opel) gegen Automatikgetriebe getauscht. So kam es, dass es das Paket BMW-Diesel mit GM-Automatik nicht nur im 5er, sondern auch im Opel Omega gab. Soweit, so gut. Der Knackpunkt kommt jetzt: Während GM der eigenen Automatik definierte Wartungsintervalle verpasste, bei denen Öl und Filter zu wechseln sind, ersann man bei BMW das Konzept der Lebenszeitfüllung. Man nimmt also ein Getriebe eines anderen Herstellers, packt (zumindest zu Anfang) ein anderes Öl rein und sagt dem Kunden (und der Werkstatt), dass da künftig die Finger von zu lassen sind.

Der Kunde macht damit auf lange Sicht die Erfahrung, dass dies nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Gerade mit den knackigen Drehmomenten der großen Diesel zerreibt sich das Öl dann doch irgendwann, worauf das Getriebe erst mit leichten Bockigkeiten und letzten Endes mit Ausfall reagiert. Und dann wird’s richtig teuer.

An dieser Stelle kommt der alerte Kunde (und anpassungsfähige Werkstätten) ins Spiel. Mal eben über den Zaun gespäht und festgestellt, dass man sehr wohl das Öl und den Filter wechseln kann – und auch sollte. (Interessant an dieser Stelle, dass auch BMW den Filter samt notwendigen Dichtungen auf Lager hat.)
Erschwert wird das Ganze dadurch, dass man heutzutage bei Automatikgetrieben gerne mal den Ölpeilstab weglässt, weil der unwissende Kunde da zum einen meist Mist misst und zum anderen auch jede Menge Dreck einbringen kann. Dem verantwortungsbewussten Kunden nimmt man damit allerdings auch die Möglichkeit, den Füllstand des Getriebes ohne Werkstattausstattung zu prüfen und zu korrigieren.

Zum Prüfen muss man jetzt nämlich bei laufendem Motor alle Gänge durchschalten und eine Kontrollschraube öffnen, aus der dann ATF austreten muss. Heißt also: Bühne (oder Grube), Auffangmöglichkeit und Pumpe/Spritze, mit der man den (teuren) Schmodder sauber ins Getriebe reinjaucht, während alles wieder rausläuft sowie eine dritte Hand, die dabei dann noch schnell die Schraube wieder reindreht. Ach ja, das Getriebe darf dabei eine Temperatur zwischen 30° und 50° C haben, alles andere verfälscht das Ergebnis. Und die Unterbodenverkleidung muss auch runter…

Und das war nur das Prüfen. Das Wechseln wird (dank fehlender Ablassschraube für den Wandler) noch diffiziler. Aber dazu kommen wir wahrscheinlich in den nächsten Monaten.

Am Ende ist man auf jeden Fall ölgeduscht, stinkt nach ATF (ungefähr schimmliger Himbeersaft) und hat festgestellt, dass der defekte Ausgangswellendichtring gar nicht soviel Öl hat austreten lassen, um die Sauerei zu rechtfertigen.
Wenigstens habe ich bei der Gelegenheit auch noch die Kurbelgehäuseentlüftung von Filtervlies (siehe schwarze Masse) auf Zyklonabscheider umgerüstet. Damit sollten die Rußexzesse beim Kickdown etwas geringer ausfallen.

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Weitere Erkenntnisse: der Fahrschemel vorne ist ziemlich schusssicher, aber auch grobschlächtig aus Vierkantrohren zusammengebraten. Das macht mir jetzt schon Angst für die anstehende Fahrwerksrevision. Man kommt nämlich auch nirgendwo mit Händen oder Werkzeug dran.

About time…

99.299 ... Zeit für eine kleine Aufarbeitung ...

Mittlerweile nenne ich die 2V-BMW schon 16 Jahre mein Eigen. In dieser Zeit habe ich schon einiges an Geld, Schweiß und Teilen in den Eimer investiert, aber trotz allem will ich sie nicht missen.

In den letzten 4 Jahren bin ich allerdings extremst wenig zum Fahren gekommen. Erst wegen des Umzugs nach Waiblingen und dann ging die Ärgerei mit den kleinen und großen Maleschen los. Erst ständig entladene Batterie wegen eines defekten Lichtrelais. Als dies behoben war, kam ich auf die beknackte Idee, wegen der klappernden Ventile einteilige Kipphebelböcke zu montieren. An sich kein große Sache, dann kamen mir jedoch die Stehbolzen entgegen.

Kaum war diese Sache aus der Welt geschafft, fing die Ölablassschraube an zu tropfen. Der Isolator zwischen Schraube und Temperatursensor hat offensichtlich einen Haarriss.

Den Rest des Sommers habe ich dann aus allgemein bekannten Gründen Jens‘ R 1100 GS bewegt. Diese Verschnaufpause für die 2V-GS hatte ich mir deshalb für eine etwas gründlichere Überarbeitung vorgenommen. Vergaserdichtsätze, Membranen und Federn besorgt (und prompt in den Umzugskartons verlegt), Vergaser abgebaut und zerlegt … dann wieder Pause wegen Umzug …

Jetzt sind die Vergaser aus dem Ultraschallbad zurück, Kleinteile sind bestellt und der Tacho geht zur Aufbereitung (Nadel zuckt). Danach noch TÜVen und hoffentlich noch ein paar Kilometer dieses Jahr fahren.

Für nächstes Jahr kommen dann etwas größere Aufgaben. So sollen die Köpfe überholt werden (und dabei gleich ein zweites Kerzenloch für eine spätere Doppel-/Digitalzündung bekommen) und wenn man eh schon in den Motor eingreift, dann können auch die Pleuellager und Kolbenringe neu. Und dann ist es auch kein Hexenwerk mehr, Pleuel und Kolben gewichtsmäßig anzugleichen. Ma gucken, was mir noch einfällt

Warum nicht auch mal Eintopf…

Never change a running system. Wie sehr hat sich dieser Satz hier wieder als wahr erwiesen. Da die BMW zum Einstieg in die Saison gar fürchterbar mit dem Ventiltrieb geklappert hat und ich vorher eh schon im Affekt einen Satz einteilige Kipphebelböcke erworben hatte, hielt ich es vor zwei Wochen für eine gute Idee, frisch ans Werk zu gehen. Ein ausreichend feinfühliger Drehmomentschlüssel für die sensiblen Stehbolzen war rasch gefunden.

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Abgesehen von der öligen Sauerei lief auch soweit alles gut. Kipphebel vorsichtig in die Böcke eingeführt, die Nadellager dabei nicht auf dem Boden verteilt und folgend das Axialspiel mit den Distanzscheiben ausgeglichen. Doch beim Anziehen der Muttern , die die Böcke auf den Stehbolzen halten, ist es dann passiert: Bei eigentlich sanften 25 Nm kam mir gleich der erste Stehbolzen entgegen. Groooßartig. Es hat mich arge Beherrschung gekostet, nicht irgendwas mit Schmackes an die Wand oder ins Moped zu schmeißen.

Ventilsteuerung in Einzelteilen

Da der Bolzen nun auch soweit herausstand, dass der Ventildeckel nicht mehr draufging, konnte ich eine vorsichtige Fahrt zum nächstliegenden Spezialisten auch vergessen. Rumgemailt, rumtelefoniert. Siebenrock macht es wohl ordentlich, kann aber nicht abholen. Zum Glück bot eine Kollegin ihr Auto samt Freund und Anhängerkupplung an, noch fix einen Anhänger bei Obi reserviert und nun könnte es theoretisch losgehen.

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Um Geld und Zeit zu sparen, habe ich nun schon mal die ganze Vorarbeit geleistet: Stehbolzen raus, Zylinder gezogen (Kolben kann nach Entfernung des Kolbenbolzens drinbleiben). Und dabei auch gleich die Ursache fürs Malheur gefunden: Der Vorbesitzer hatte anscheinend schon einmal an derselben Baustelle herumgefuhrwerkt und seine grobschlächtigen Spuren mit einem Helicoil-Einsatz vertuscht. Hoffentlich ist nun noch genug Futter für eine TimeSert-Buchse, sonst habe ich da einen schönen Haufen Kernschrott herumstehen.

Der Übeltäter

Wisch und weg…

Der Zustand meiner Scheibenwischer hat mich bereits seit Erwerb dieses Autos umgetrieben. Knapp anderthalb Jahre wischten sie zwar zuverlässig, aber arg langsam. Dann machte es eines schönen Tages „klonk!“ und auf einmal wischten sie ansatzweise mit normaler Geschwindigkeit. Wurde es draußen jedoch kälter, fiel die Geschwindigkeit gleich wieder spürbar ab. Das ging dann soweit, dass es in diesem Winter Tage gab, an denen ich dem Regen schutzlos ausgeliefert war.

Die Hausmittelchen (Nähmaschinen-Öl, WD-40) halfen immer nur zeitlich begrenzt, vor allem, wenn der Wischer danach nicht gefordert wurde. Saß er dann richtig fest, bewegten sich die Arme auch bei händischer Unterstützung nicht.

Tenor im BMW-Forum: Schrott. Austauschen. Neuteil 267 € + MwSt., bruhaha! Nö, damit finde ich mich nicht ab. Es muss doch auch anders gehen. Bei einer ausgiebigen Suche stolpere ich eher zufällig über ein Forum, dass sich mit dem VW Sharan und seinen Ablegern befasst. Und siehe da: Die haben auch ein Bosch-Wischergestänge mit ähnlicher Konstruktion und ähnlichen Problemen. Abhilfe dort: Schmiernippel einbauen.

Nach einer glücklicherweise funktional überstandenen Heimfahrt habe ich dann Nippel mit Köpfen gemacht:

DSC01299 Wischergestänge raus. Schon genug Arbeit. Man denkt ständig „Jetzt müsste es passen!“ und dann muss man doch noch ein Teil mehr ausbauen. Die Lüfterabdeckung. Den Wischermotor. Und dann auch noch in direkter Nähe zur Windschutzscheibe mit einem Montiereisen das ganze Geraffel vorsichtig aushebeln.

DSC01300 Auf den Bildern sieht man es leider nicht, aber die Achsen, auf denen die Wischerarme sitzen, waren ziemlich runtergerockt. Die Chromschicht, die sie eigentlich in den Buchsen des Gestängeträgers leicht laufen lassen soll, war stellenweise abgeplatzt und unterrostet. Die Buchsen selber riefig. Mit viel Gefühl und Sandpapier dann einigermaßen wieder zurechtgefeilt.

DSC01301 Nun kam der Fun-Part: vorsichtig Bohrungen setzen, Gewinde schneiden und die Nippel mit einer ausreichenden Zahl an Distanzscheiben einschrauben. Auf der Beifahrerseite musste ich allerdings tricksen: Die Stelle, an der der Schmiernippel sitzen muss, überschneidet sich mit dem Auflageteller. Kurz überlegt, Feile geholt, nochmal überlegt, Feile angesetzt, ein weiteres Mal überlegt und dann weg mit dem Huckel. Soviel trägt es da ja nicht.

DSC01302 Zuguterletzt noch ordentlich Druck mit der Presse gegeben („Bis frisches Fett austritt“) und das ganze Gerödel wieder eingebaut. Die Wischer laufen jetzt wie auf Speed. Ich hoffe nur, beim nächsten Schmierdienst komme ich auch einigermaßen unkompliziert an die Nippel.

Aber hoffen wir das nicht alle?

California Highway Patrol…

Ich stand Chip-Tuning bislang sehr skeptisch gegenüber; habe ich doch selbst erlebt, wie ein für teures Geld gechipptes Auto nicht einmal die Serienleistung abwarf.

Gleichwohl habe ich aber mit der Zeit auch erkannt, dass im Toleranzbereich eines Motors durchaus Potenzial steckt, das auf dem Altar der Geräusch-, Emissions- und anderer aufoktroyierter Werte geopfert wird. Potenzial, das weniger für überbordende Leistung, denn für bessere Fahrbarkeit genutzt werden kann.

Aufgrund einhellig guten Feedbacks im e34-Forum und eines wohlfeilen Preises habe ich nun tatsächlich mal eine solche Kennfeldoptimierung (Chip-Tuning klingt so nach Hinterhof) bestellt und verbaut.*

So ein PROM ist eigentlich recht unscheinbar. 28 Beinchen und nicht viel größer als eine Briefmarke.

Conny-Chip

Haarig wird’s erst beim Einbau. Für diesen muss das Steuergerät ausgebaut, aufgeschraubt und teilzerlegt werden. Der kniffligste Teil daran ist das Trennen der beiden Platinen (währenddessen klingelte natürlich das Telefon), die mit Gefühl und sanfter Gewalt voneinander gelöst werden müssen. Das man dabei mit Schraubenziehern hantiert, macht die Sache nervlich nicht einfacher. Irgendwann macht es dann „Knack!“ und man hat beide in der Hand

Steuergerät geöffnet

5 Min. später, der Pulsschlag hat sich wieder beruhigt, kann dann die Schutzabdeckung (Kreis) des eigentlichen Chips entfernt werden, das vorsichtige Heraushebeln des Serienchips und das Einsetzen des optimierten sind dagegen sehr einfach. Danach alles wieder zusammenschrauben und fertig.

Steuergerät Platinen

Tief luftholen…den Schlüssel rumdrehen…und entspannen. Läuft. Ich konnte noch nicht auf die Teststrecke, aber vom Gefühl her ist das Ansprechverhalten deutlich besser. Ob es sich dabei um einen reinen Placeboeffekt handelt, werden die Messwerte zeigen.

Serienkennfeld „Conny-Chip“
0-100 km/h 11,4 s
60-100 km/h 7,2 s
80-120 km/h 9,6 s

*Disclaimer: Die hier vorgenommenen Änderungen sind ausschließlich für Showzwecke und nicht für den Einsatz im Geltungsbereich der STVO gedacht. Alle Messwerte wurden auf einer abgesperrten Strecke ermittelt.

Ding gedreht…

Consider it done…

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Nach ein paar Tagen verschlungener Postwege ist die gedrehte Kühlerstutzenprothese heute endlich angekommen. Und wie hübsch sie ist. Eigentlich viel zu schade zum Einbauen.

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Rasch noch in den Baumarkt, 2K-Epoxidharz-Kleber (fand ich als Kind schon spannend) und noch einen Nippelspanner (sorry, heißt wirklich so) fürs Fahrrad besorgt und die Bastelstunde konnte beginnen.
Und da muss ich mir doch selber auf die Schulter klopfen. Das nach meinen Messungen exakt angefertigte Rohr passte saugend-schmatzend in den kümmerlichen Rest des Kühlerstutzens. Man könnte glatt auf den Kleber verzichten. Schnell noch die Bruchkante begradigt, den Kleber frisch angerührt und das Teil eingepasst. Jetzt muss es nur noch knapp zwölf Stunden aushärten und dann dürfte das Auto wieder langstreckentauglich sein. Am Donnerstag hatte ich ja bereits die neue Viskokupplung und die Lüfterzarge montiert (wobei die Lüfterzarge aufgrund meiner Grobmotorik etwas gelitten hat).

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Noch ’ne Baustelle: Letztes Wochenende habe ich mir mit kühler Hand ein Fahrrad bei eBay ersteigert. An sich schon fahrbereit, missfiel mir doch arg die mit billigen Dunlopventilen bestückte Schmalspurbereifung. Also flugs zum Baumarkt geeilt (die geneigten Fahrradritter mögen es mir verzeihen) und dort propere 1,75″ breite Decken samt Schläuchen mit praxisgerechten Autoventilen erworben. Eigentlich hätte ich gerne noch breitere Decken gehabt, aber zum Glück kam mir die Ungeduld dazwischen. Wie ich nämlich im heimischen Keller feststellte, passten die gekauften Reifen gerade mal so in den schmalen Rahmen. Das erste Aufpumpen am Tankstellenpustefix ging auch gleich mächtig in die Hose. Bei mutigen 5,5 bar zogen sich die Schläuche knallend aus der Affäre. Also nochmal von vorne, diesmal etwas ziviler bedrückt. So weit, so gut. Die Breite ginge gerade so in Ordnung, wenn nicht das Hinterrad so einen lästigen Schlag hätte.
Deshalb heute den lustigen Nippelspanner requiriert, Speichen zurechtgezogen und jetzt läuft das Hinterrad so là là. Hoffentlich halten das dann auch die Speichen aus…

Auf dem Weg zum Klassiker…

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Gestern trugen mich meine Füße und die Stuttgarter S-Bahn zum Messegelände. Gerade finden dort die Retro Classics statt, eine der größten Old- und Youngtimer-Messen in Deutschland. Doch nicht nur das schnöde Schauen stand mir im Sinn, nein, auch sollte gehandelt werden. Der BMW E34 steht an der Schwelle zum Klassiker-Dasein (Nicht vergessen: die ersten Exemplare sind schon fast 22 Jahre alt) und so soll nun aus dem E34-Forum ein Weg auf die Messen und ins kollektive Klassikerbewusstsein geebnet werden.

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Da eine klassische Vereinsgründung durch die bundesweite Verbreitung der Forenmitglieder und die eher junge Klientel nicht in Frage kommt, wird wohl vorerst eine Speerspitze von 5-10 Teilnehmern das hehre Ziel verfolgen und die ganze Sache als IG hochziehen. Erste Kontakte zur E12/E28-IG wurden geknüpft, Konzepte zum Anschluss an die von BMW anerkannten Gruppierungen vorbereitet, jetzt geht es um die Organisation. Ein Name, ein Logo müssen her, Richtlinien für Ausstellungsautos (Originalitätsgrad, Motorisierung etc) aufgestellt werden und mit etwas Glück sind wir nächstes Jahr mit von der Partie.

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Tauschen?

Jetzt habe ich mich wohl lange genug um neue Posts im Roadblog gedrückt. Und welch‘ schöneren Anlass als ein Auto gäbe es wohl, um wieder einzusteigen…

Olds Custom Cruiser Olds Custom Cruiser II Olds + Bimmer

Ein Oldsmobile Custom Cruiser der ersten Generation (1971-1977), 455cui (7,4 Liter), Leistung irgendwo (baujahrabhängig) zwischen 185 und 275 SAE-PS und einer wunderbaren Heckklappe: die Glasscheibe verschwindet oben im Dach, während die untere Klappe unter den Ladeboden fährt. Die wirklich wichtigen Extras sind bereits an Bord: Automatik, Klima, Leder, alles elektrisch, Gasumrüstung (Heckfoto klicken!) und Anhängerkupplung (dito). Ich hätte ohne Wenn und Aber vom Fleck weg gegen den BMW getauscht. Nur eins macht mich etwas wuschig: Ich will nicht wissen, was das Ersetzen einer der hinteren Seitenscheiben kostet…

Olds Seitenteil Olds Heck
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